Inventarnummer
fK1179
Objekttyp
Gemälde
Masse
262 x 212 cm
Beschreibung
Der aus einfachen Verhältnissen stammende Hodler ging 1871 nach Genf, da es ihm die Landschaftsmalerei von Calame angetan hatte. Die städtische Kunstschule (Ecole de dessin) nahm ihn zwar nicht auf, doch wurde einer ihrer Lehrer auf ihn aufmerksam, der avantgardistische Menn, der ihn unterrichtete und ihn auf die französische Malerei hinwies. Nach anfänglicher Ablehnung durch die Kunstkritik stieg Hodler um die Jahrhundertwende zum bedeutendsten Maler der Schweiz auf: unter anderem durch die Fresken im Landesmuseum (1899) und durch die Gestaltung zweier Banknoten (1907). Eine internationale Anerkennung schloss sich an: 1900 gewann er eine Goldmedaille an der Weltausstellung von Paris, 1904 war er Ehrengast an der Sezession von Wien und 1920 richtete ihm die Biennale von Venedig eine Retrospektive mit 40 Werken ein. 1905 lehnte er die Wahl in die Eidgenössische Kunstkommission ab, liess sich jedoch 1910 zum Präsidenten der GSMBA wählen. Von den 66 Werken in der Sammlung des Bundes wurden rund 50 nach seinem Tod gekauft. Die 1907 gegründete Schweizerische Nationalbank bestellte bei Hodler Entwürfe für ihr erstes Papiergeld. Hodler entwarf einen Mäher für die Hundertfranken- und einen Holzfäller für die Fünfzigfrankennote (ausgegeben am 22.12.1911). Neben den gezeichneten Entwürfen entstanden von beiden Motiven auch Ölgemälde. Während vom Mäher nur zwei Fassungen bekannt sind, war dem Holzfäller ein weitaus grösserer Erfolg beschieden. Rund ein Dutzend grossformatige Ölgemälde gelten als eigenhändige Fassungen des Künstlers. Der in tannengrüne Hosen gekleidete Holzfäller holt mit weit gespreizten Beinen zum Schlag aus, die am toten Punkt verharrende Axt wird jeden Moment hernieder sausen. Hodlers Darstellung prägte sich in das kollektive Gedächtnis der Schweiz ein. Sein Bild wurde zur Ikone, die junge Kunstschaffende bis heute zu Paraphrasen anregt. Die Eidgenössische Kunstkommission kaufte das Werk 1910 aus der Nationalen Kunstausstellung in Zürich für 7'500 Franken. Im Werkkatalog des Künstlers von 2008 bis 2017 ist es unter der Nummer 1429 verzeichnet. 2017/Susanne Schneemann
Erwerbungsjahr
1910
Provenienz
Ferdinand Hodler, Genf (1910); Schweizerische Eidgenossenschaft. Quelle: Archiv der Kunstsammlungen des Bundes, Bern
Literatur
Oskar Bätschmann, Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der Gemälde. Bd. 3: Die Figurenbilder, 2017, Kat.: 1429.
Sammlung
Freie Kunst
Standort
Kunstmuseum Bern