Inventarnummer
fK1177
Objekttyp
Gemälde
Masse
129.5 x 99.5 cm
Beschreibung
Der aus einfachen Verhältnissen stammende Hodler ging 1871 nach Genf, da es ihm die Landschaftsmalerei von Calame angetan hatte. Die städtische Kunstschule (Ecole de dessin) nahm ihn zwar nicht auf, doch wurde einer ihrer Lehrer auf ihn aufmerksam, der avantgardistische Menn, der ihn unterrichtete und ihn auf die französische Malerei hinwies. Nach anfänglicher Ablehnung durch die Kunstkritik stieg Hodler um die Jahrhundertwende zum bedeutendsten Maler der Schweiz auf: unter anderem durch die Fresken im Landesmuseum (1899) und durch die Gestaltung zweier Banknoten (1907). Eine internationale Anerkennung schloss sich an: 1900 gewann er eine Goldmedaille an der Weltausstellung von Paris, 1904 war er Ehrengast an der Sezession von Wien und 1920 richtete ihm die Biennale von Venedig eine Retrospektive mit 40 Werken ein. 1905 lehnte er die Wahl in die Eidgenössische Kunstkommission ab, liess sich jedoch 1910 zum Präsidenten der GSMBA wählen. Von den 66 Werken in der Sammlung des Bundes wurden rund 50 nach seinem Tod gekauft. Es ist ein Glücksfall, dass sich mit dem Gemälde «Die Lawine» von 1887 eine der frühen Landschaftsbilder Hodlers in der Kunstsammlung des Bundes befindet. Es wurde 1898 an der fünften Nationalen Kunstausstellung in Basel gekauft. Im Katalog zur Gedächtnisausstellung von 1921 im Kunstmuseum Bern wird es euphorisch als «herrliche Lawine» beschrieben, als Frühwerk, das selten übertroffen wurde. Erstaunlich ist die systematische Behandlung der Wolkenformationen, die massgeblich zum Sogcharakter und zur Dynamik des Bildes beitragen. Das Bild ist im Werkkatalog des Künstlers von 2008 bis 2017 unter der Nummer 148 verzeichnet. 2017/Susanne Schneemann
Erwerbungsjahr
1898
Provenienz
Ferdinand Hodler, Genf (1887); V. Nationale Kunstausstellung, Basel (1898); Schweizerische Eidgenossenschaft. Quelle: Archiv der Kunstsammlungen des Bundes, Bern
Literatur
Oskar Bätschmann, Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der Gemälde. Bd. 1: Die Landschaften, 2008, Kat.: 148.
Sammlung
Freie Kunst
Standort
Kunstmuseum Solothurn