Beschreibung
Albert Anker gehört zu den bedeutendsten Genre- und Bildnismalern der Schweiz. Geboren und gestorben in Ins, ist wohl kaum ein anderer Künstler so deutlich als «Schweizer Künstler» rezipiert worden wie er. Dabei liegen seine Lebens- und Arbeitszentren zu gleichen Teilen in Paris und in dem kleinen Ort im Seeland. Nach einem in Halle a. d. Saale abgebrochenen Theologiestudium geht er 1854 nach Paris, um Maler zu werden. Von 1855–1860 studiert Albert Anker an der Ecole Impériale et Spéciale des Beaux-Arts. Zwischen 1859 und 1885 ist Anker jeweils mit mindestens einem Bild am Pariser Salon vertreten. Für die Gemälde ‹Schlafendes Mädchen› und ‹Schreibunterricht› gewinnt er eine Goldmedaille. 1878 ist er Mitorganisator der Schweizer Abteilung der Weltausstellung in Paris. Im gleichen Jahr wird er als Chevalier in die Légion d'honneur aufgenommen. Neun Jahre (1888–1892 und 1895–1898) prägt Anker als Mitglied die Politik der Eidgenössischen Kunstkommission. 1890 beginnt er mit Illustrationen für die Jeremias Gotthelf Prachtausgabe, verlegt von Frédéric Zahn, eine Bildungskultur aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. 1891–1901 wird er Mitglied der Eidgenössischen Kommission der Gottfried Keller-Stiftung. 1900 verleiht die Universität Bern Anker die Ehrendoktorwürde.
Die Gottfried Keller-Stiftung kauft das Werk «Charles de Perregaux im Kinderstuhl» 1951 an. Es ist ein Geschenk an Ankers Freund Frédéric de Perregaux, den Grossvater des Dargestellten. Das Werk ist im Catalogue raisonné der Gemälde und Ölstudien von 1995 als Nummer 473 verzeichnet.
2016/Susanne Schneemann
Provenienz
Albert Anker, Ins/BE (1892); Frédéric Baron de Perregaux, Neuenburg (1892–1915); Charles de Perregaux, Neuenburg (?–?) Gabriel de Perregaux, Bern (?–1951); Schweizerische Eidgenossenschaft.
Quelle: Archiv der Kunstsammlungen des Bundes, Bern
Sammlung
Gottfried Keller-Stiftung